Predigt über Markus 1,40-45
Pfarrer Markus Böhme (rk)
Sonntag vor Fastnacht 2015
Gelobt sei Christ, Schwestern und Brüder,
so kommt sie, alle Jahre wieder,
die Fastnacht, diese Narrenzeit,
auch Aschermittwoch ist nicht weit.
Drum will ich`s heute einmal wagen,
gereimt die Predigt euch zu sagen.
Doch teile ich gleich anfangs mit:
die Worte hier sind keine Bütt’
vielmehr Verkündigungsgedanken.
Natürlich gibt es da auch Schranken,
denn ich muss, was ich euch will sagen,
in wohlgeformtem Reim vortragen.
So wandert nun mein erster Blick
auf’s Evangelium zurück.
Denn diese Botschaft macht uns froh
und nicht umsonst heißt sie auch so.
Sie bietet Kindern, Frau und Mann
Impulse für den Alltag an.
Bei Markus wird uns da berichtet,
wie Aussatz oftmals viel vernichtet.
Nicht nur ist die Gesundheit hin,
sondern noch viel mehr steckt da drin.
Zur Einsamkeit der Aussatz führt,
Die Kranken, die sind isoliert.
Sie durften nicht mit andern sprechen
Familien taten so zerbrechen.
Wer Aussatz hat, muss abseits steh‘n
darf nicht, wo andere sind, hingeh’n.
Vom Leben ist kaum was geblieben.
Aussätz’ge waren abgeschrieben.
Zu Jesus ein Betroff‘ner kommt,
wirft sich vor dessen Füße prompt.
Wahrscheinlich hat von Jesus er
Gutes gehört, drum kommt er her.
Er ruft: Wenn du willst, dann mach mich
vom Aussatz rein, ich bitte dich.
Bei Jesus regt sich Mitleid nun
und deshalb wird er etwas tun,
er streckt die Hand nach diesem Mann
berührt ihn sanft und spricht sodann:
Von nun an soll es anders sein,
ich will es, darum werde rein!
Sogleich der Aussatz ist verschwunden,
Und Jesus spricht nun zum Gesunden:
Geh heim, doch vom Gescheh’nen schweig,
nur dich sogleich den Priestern zeig!
Dann bring dein Rein’gungsopfer dar
wie es seit Moses Zeiten war.
Doch dieser Mann hielt nicht Mund,
er machte vielmehr alles kund,
was da mit ihm geschehen war.
Für Jesus wurde jetzt schnell klar:
Er muss aus dieser Gegend fort
und aufsuchen `nen andren Ort.
Doch warum, so wird mancher fragen,
darf der Geheilte denn nichts sagen?
Ist es nicht gut, Wunder zu seh`n?
Warum soll schweigend man weggeh‘n?
Die anderen sollen auch erfahren
von Heilungskräften, wunderbaren.
Nun darauf würde Jesus meinen:
Ich will für euch nicht nur erscheinen
als einer, der ein Wunder macht
und dann sich jeder freut und lacht.
Was er will, sagt er ungeniert:
Vertrauen, das zum Glauben führt,
zum Glauben, dass er viel mehr kann,
als Wundertaten dann und wann.
Glaube, weil Gott die Menschen liebt,
und ihnen neues Leben gibt,
Glaube, der stärkt und Richtung weist
und eine Zukunft uns verheißt.
Doch die Erzählung, die zeigt mir
Aussatz, den gibt’s auch heut und hier,
nicht nur die Krankheit ist gemeint,
sondern viel mehr, was dazu scheint,
uns unrein aussehen zu lassen
auch dies sollten wir mal erfassen:
Dazu zählt Streit und Hass und Neid,
böswillig zugefügtes Leid,
Kränkung und Nicht-Verzeihenkönnen,
Lügen, Betrügen muss man nennen.
Sich über andere erheben
und jedes lasterhafte Leben.
All das macht uns’re Seele krank,
es wirkt wie Aussatz mit Gestank,
entfernt uns von des Menschen Würde,
wird immer mehr zu einer Bürde.
Von Herzen kann nur rufen ich:
Herr, komm zu mir und heil‘ auch mich!
Für Gott, ich sag’s an dieser Stelle
gibt’s keine hoffnungslosen Fälle.
Weil das, was krank macht, er besiegt,
wird klar, dass ihm an uns viel liegt.
Ja, wir sind wertvolle Geschöpfe
für ihn, das muss in uns’re Köpfe.
Wer das begreift, dem geht es gut,
der findet selbst auch dann noch Mut,
wenn Sorgen, Krankheit oder Tod
unsere Existenz bedroht.
Ich wünsch‘ uns allen Gottvertrau’n,
auf das wir unser Leben bau‘n.
Und wenn uns dies glaubhaft gelingt,
bestimmt ein Funke überspringt
auf die, die sich mit ihrem Leben
so wollen nicht zufrieden geben,
weil weiter ihre Sehnsucht weist
auf das, was ihnen Sinn verheißt.
Helfen wir allen, die noch suchen,
denn dazu sind wir ja berufen.
Durch uns soll’n alle Menschen seh’n,
dass Gott wird immer mit uns geh’n.
Mit uns will er vor allen Dingen
einmal die Ewigkeit verbringen.
Soweit, so gut, die heil’ge Schrift,
die immer neu auch uns betrifft.
Als nächstes möchte ich Euch allen
mal sagen, was mir aufgefallen
seit ich in Zwickau bei Euch weile
und mit Euch hier das Leben teile.
Wenn wir auf unsre HeiFa schauen,
viel gibt es, was mich tut erbauen:
Als ich hier damals angekommen,
da wurd‘ ich freundlich aufgenommen.
Schon nach paar Wochen, das war fein,
in Zwickau fühlt‘ ich mich daheim.
Der Sonntagsgottesdienst ist voll.
Das finden viele freilich toll.
Auch Gäste merken öfter an,
dass man sich hier wohlfühlen kann.
An Werktagen ist’s etwas rar.
Ihr dürft gern kommen, Platz ist da!
Auch das Gemeindehaus wird viel
genutzt, und das ist auch das Ziel,
für Unterricht, Kreise und Gruppen
tut sich dies positiv entpuppen.
Thematisch wird mal was gemacht
und auch ans Feiern ist gedacht.
Sehr viele bringen sich mit ein,
genau das heißt, Gemeinde sein.
Denn die lebt ja von jedermann
und jeder Frau, da ist was dran.
Wenn ich’s mir richtig überleg,
sind wir auf einem guten Weg.
Der Kirchenchor probt immer fleißig,
auch wenn nicht mehr neunzehnuhrdreißig,
um Gottesdienste zu gestalten,
sich viele Stimmen dann entfalten.
Doch immer wieder muss man sagen:
der Chor tät‘ Nachwuchs gut vertragen.
Zu manchen Festen, das ist toll,
singt ein Projektchor stimmungsvoll.
Erwachs’ne, Jugendliche, Kinder
sind musikalische Verkünder,
mit Freude und Begeisterung
gibt die Musik uns neuen Schwung.
Die Organisten spiel’n seit Jahr‘n
die Orgel, man kann so erfahr’n,
dass Gottesdienste Feste sind.
Sie spiel’n mal langsam, mal geschwind,
begleiten Lieder, und am Ende
auch manch‘ Präludium behände.
Kantoren singen Psalmen munter,
mal geht es rauf, dann wieder runter.
Und ist ein neues Lied mal dran,
stimmt’s vor der Mess der Kantor an,
probt mit den Leuten bis es klingt,
damit auch Neues gut gelingt.
Wir hab’n `ne Ministrantenschar,
die ist recht groß, wie wunderbar.
Der Holger hält die Ministunden,
mal üben und mal Themenrunden.
Sogar Erwachs’ne helfen jetzt
beim Ministrieren, ja, das fetzt.
Und immer wieder ist es schön
wenn Kinder vor der Lesung geh’n
zum Gottesdienst für kleine Leute
und hab’n bei Katechesen Freude.
Was dieses Thema anbelangt,
den Vorbereitern sei gedankt.
Ob Blumen, Küstern, sauber machen,
Caritaskreis und andre Sachen,
mit großem Fleiß werd’n sie erledigt,
ohne dass jemand lange predigt.
Wenn man das mal vor Augen hebt,
so sieht man, dass Gemeinde lebt.
So viel wird ehrenamtlich hier
erledigt, groß ist das Gespür,
was gerade nötig ist und dran.
So viele packen da mit an.
Ich bin sehr dankbar und auch froh
und bitte euch: Macht weiter so!
Derzeit läuft hier in der Pfarrei
Firmvorbereitung und dabei
sind 22 junge Leute.
Für uns ist’s eine große Freude
sie zu begleiten und zudem
manche Entwicklung da zu seh‘n.
Ihr Firmlinge, nutzt Eure Gaben!
Ihr seid die Zukunft, die wir haben.
Ihr habt Talente, groß und klein,
die jeder muss mit bringen ein.
Dann gibt es nichts, worüber man
sich ärgern oder sorgen kann.
Seit ein’ger Zeit erkunden wir
wie Kirche sein kann, heut und hier.
Der Bischof möchte, dass wir geh’n,
auf Zukunftswegen und auch seh’n,
wozu Gott uns berufen hat
in dieser unsrer Heimatstadt.
Schon Paulus hat’s damals beschrieben,
mitnichten hat er übertrieben:
Die Charismen, die sind bestimmt,
dass Kirche eine Form annimmt.
Die sollten wir zusammenbringen,
damit Gemeinde kann gelingen.
Jedoch beim Erkundungsprozesse,
zeigen nicht alle ein Int’resse.
Obwohl’s doch um die Zukunft geht.
Ich hoffe, dass ihr das einseht!
Ob jung, ob alt, ob Frau, ob Mann,
das geht ein‘ jeden etwas an!
Ganz kurz will ich nun noch was sagen
zu dem, was da in ein paar Tagen
beginnt: es ist die Fastenzeit,
die uns für Ostern macht bereit.
Doch nur, wenn ich mich lass‘ drauf ein
wird das für mich ein Fest auch sein.
Wenn diese Zeit wir woll’n gewinnen,
dann sollten wir uns mal besinnen,
was Christ-Sein heißen kann und mag,
wie wir es leben Tag für Tag.
Weil stets nach oben Spielraum ist
sollten wir nutzen diese Frist.
Ich soll‘ mich intensiver üben
in Gott und auch den Nächsten-Lieben,
mal überdenken, was ich sage
so über and’re manche Tage.
Denn selbst, wenn ich’s nicht schwierig finde,
beginnt doch grade hier die Sünde.
Vielleicht hilft mir auch der Verzicht
von manchen Dingen, die mir nicht
verhelfen zu erfülltem Leben,
das könnte ich vielleicht aufgeben.
zumindest etwas reduzier‘n,
und damit neue Freiheit spür’n.
Wie jedes Auto, braucht die Seele
auch Pflege, deshalb ich empfehle
die Beichte, welche dazu führt,
dass meine Seele wird poliert.
In diesem Sakrament liegt Heil
Gott will, dass mir dies wird zuteil.
Er steht mit ausgestreckten Armen
und groß ist mit uns sein Erbarmen.
Gott spricht uns frei, wenn da ist Schuld
mit uns hat er sehr viel Geduld.
Das gibt mir Hoffnung, macht mir Mut,
mit ihm wird auch mein Leben gut.
Wenn wir uns solche Dinge merken,
so wird Gott selber uns bestärken
auf unsrem Weg durch diese Zeit.
Und Ostern ist dann nicht mehr weit,
wo freudig wieder darf erklingen
das Halleluja, das wir singen.
Es gäb’ noch Manches hier zu sagen
doch braucht Ihr’s länger nicht ertragen
Denn ich hör’ auf und mache Schluss,
weil alles auch ein End’ hab’n muss.
Ihr lieben Kinder, Herren, Damen.
Gelobt sei Jesus Christus. Amen.